07.01.11

i love my city.


Wer diese Stadt wirklich gut kennen will, muss mindestens einmal morgens um halb sechs mit der Straßenbahn fahren. Wenn es da drinnen so leise und verschlafen ist, dass man die Heizung atmen hören kann. Wenn es so leer, so spröde, so grell, so ungemütlich, so ruhig ist, dass man den Kopf sorgenlos ans Fenster lehnen kann. Oder an die vertraute Schulter, die neben einem sitzt.

Zu Zeiten, in denen die meisten Menschen noch mindestens eine Stunde weiterschlafen, treffen in den städtischen Straßenbahnen die letzten Partygänger auf die ersten Frühschichtler. So anders sieht die Stadt aus, wenn alles dunkel ist, alle Läden geschlossen sind und hinter den Schaufenstern höchstens die Putzkolonnen zu beobachten sind.

Nach und nach - die Stadt wird langsam wach - gehen die ersten Lichter in den Häusern und Wohnungen an, die Pendler steigen ins Auto, Hunde gehen vor die Tür, die Bäckereien fahren ihre frische Backwaren aus und hinterlassen einen unglaublichen guten Duft.

In diesem Moment, in dem man sich nichts sehnlichster wünscht als ins Bett zu fallen, ist man seiner Stadt am nächsten.

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